Beitrag von Ralf Briest (Wapiti im www.viermalvier.de - Forum vom 13.08.2005) Ich wollte mich eigentlich des Kommentars enthalten, da dies wirklich schon oft diskutiert wurde. Vielleicht kann ich es so abschließen. ... Man nehme alleine eine große Telekom-Batterie mit einigen 10000Ah und nur 48V. Dies geht nicht ohne sogenannte parallele Strings. Andere Großbatterieanlagen zur Stützung mehrerer Megawatt funktionieren mit mehreren hundert Volt und einigen hundert Amperestunden bei Einsatz von z.B. 100Ah-Blöcken. Parallele Strings sind nur teurer (mehr Gehäuse, mehr Verkabelung) und deswegen vermeidet man sie, wo es geht, haben aber den Vorteil einer gewissen Redundanz. Natürlich vereinfachen höhere Spannungen das Leben, da kurzgeschlossene Zellen kaum in der Gesamtspannung bemerkbar sind, andererseits bringen parallele Strings eine Sicherheit bei Hochohmigwerden von Zellen (keine Entladung des gesamten Strings mehr möglich). Im Fall des Ausfallens einzelner Blöcke oder Zellen wird bei derartigen Batterien normal nie die gesamte Batterie getauscht, sondern nur die ausgefallenen Teile. Somit besitzen ältere Batterien stets Zellen unterschiedlichsten Alters (und damit auch Kapazität). Und das gibt keine Probleme. Wo die Sache mit den Pendelungen herstammt, ist mir nicht klar. Manche Gerüchte halten sich lange. Batterien haben genügend Innenwiderstände, um unterschiedliche Spannungen auszugleichen. Allein beim Laden bestimmen ausschließlich diese Widerstände (die unter anderem stark ladezustandsabhängig sind) den Ladestrom der jeweiligen Batterie! Gleiches gilt beim Entladen. Nur beim Zusammenschalten von Batterien mit unterschiedlichen Ladezuständen kommt es anfangs zu geringen Ausgleichvorgängen. Schließlich ist die Differenz gering. Die Ruhespannung einer vollen 12-V-Batterie ist rund 12,5V und die einer leeren (nicht totalentladenen!) Batterie normal nicht unter 12V. Selbst total defekte Batterien bleiben im Normalfall über 12V. Erst bei Belastung bricht die Spannung zusammen. Beim Geben von Starthilfe funkt es schließlich auch kaum! Werden sie aber an Ladespannung gelegt, passiert da nichts mehr. Beide werden geladen (außer das Ladesystem geht in die Stromgrenze und es treten einige Extrembedingungen auf). Zur Demystifizierung von Batterien siehe hier (batteriesinternational.com). Hinsichtlich der Generatorgröße und der Batterie ist es recht einfach: Generatorstrom (der maximale Strom (Nennstrom) wird nur bei erhöhter Drehzahl erreicht) abzüglich des Verbraucherstroms ergibt den Strom, der zur Batterieladung zur Verfügung steht. Ist die Batterie leer, kann der von der Batterie bestimmte Strom so groß sein, daß der Generator nicht in der Lage ist, ihn zu liefern. Die Generatorspannung sinkt, da der Regler es nicht mehr schafft, die Spannung zu halten, und die Batterie wird mit diesem maximalen Strom geladen. Die Spannung liegt irgendwo zwischen Ruhespannung und Ladeschlussspannung. Ist die Batterie recht groß, dauert es einfach lange. Ist sie größer, dauert es länger. Nähert sich die Batterie dem Vollzustand, sinkt der Ladestrom und die Generatorspannung steigt auf dem vom Regler geregelten Wert. Den Ladestrom bestimmt jetzt ausschließlich die Batterie! Ist die Batterie irgendwann voll, fließt Ladeerhaltungsstrom, den auch nur die Batterie bestimmt. Dies gilt auch für parallele Batterien! Ein Generator kann nicht zu groß sein, da der Ladestrom von der Batterie definiert wird und sie nie schädigen kann (der zulässige Entladestrom ist z.B. viel größer)! Resümee: Trennrelais (Dioden haben einen Strom unabhängigen Spannungsfall und die zweite Batterie wird nie richtig voll) oder manueller Batterieschalter. Die Batterien können auch unterschiedliches Alter oder Kapazität haben. Die Generatorgröße ist Batterie unabhängig. Sie bestimmt nur die Ladezeit.